Die Sperrung eines Accounts kommt meist überraschend und ohne Vorwarnung. Das ist ärgerlich, wenn nicht sogar ein Schock. Insbesondere dann, wenn es um so ein wichtiges Tool wie dein Facebook Werbekonto geht, das dann nicht mehr genutzt werden kann. Was also tun?
Hat es dein Werbekonto bei Facebook „erwischt“, ist das hier die Anleitung, um dein Werbekonto wieder zu reaktivieren. Ich erkläre dir Schritt für Schritt, welche Überlegungen und Schritte es braucht, damit eine vollumfängliche Nutzung wieder möglich ist und wie du zukünftig (bzw. von Anfang an) eine Sperre verhindern kannst.
Diese Fragen beantworte ich dir in dieser Anleitung:
1. Dein Facebook-Werbekonto wurde gesperrt, was nun?
2. Welche Gründe haben die Deaktivierung ausgelöst?
3. Welche Möglichkeiten gibt es, die Sperre wieder aufheben zu lassen?
4. Wie lässt sich eine erneute Sperrung deines Facebook Werbekontos vermeiden?
Mein Name ist Johannes Kohlstetter und ich bin seit vielen Jahren selbständiger Facebook- und Marketing-Experte.
Wie bereits erwähnt, kommt die entsprechende Mitteilung von Facebook überraschend; in der Regel als Email mit folgendem Inhalt:
„IHR KONTO WURDE DEAKTIVIERT. IHRE ANZEIGEN WURDEN GESTOPPT UND SOLLTEN NICHT ERNEUT GESCHALTET WERDEN. WIR DEAKTIVIEREN EIN KONTO, WENN ZU VIELE ANZEIGEN GEGEN UNSERE NUTZUNGSBEDINGUNGEN VERSTOSSEN. WIR KÖNNEN IHNEN KEINE SPEZIFISCHEN VERSTÖSSE MITTEILEN, DIE ALS MISSBRÄUCHLICH EINGESTUFT WURDEN. BITTE LESEN SIE UNSERE NUTZUNGSBEDINGUNGEN UND WERBERICHTLINIEN, WENN SIE WEITERE FRAGEN HABEN!“
ODER:
„IHR WERBEKONTO WURDE KÜRZLICH AUFGRUND UNGEWÖHNLICHER AKTIVITÄTEN MARKIERT. AUS SICHERHEITSGRÜNDEN WERDEN ALLE ANZEIGEN ANGEHALTEN, BIS SIE IHRE KONTOINFORMATIONEN DURCH KONTAKTAUFNAHME MIT FACEBOOK BESTÄTIGEN KÖNNEN. BESUCHEN SIE DIE HILFESEITE FÜR DEAKTIVIERTE FACEBOOK-WERBEKONTEN, UM UNTERSTÜTZUNG BEI DER BEHEBUNG DES PROBLEMS ZU ERHALTEN.“
Wie aus den Mitteilungen von Facebook ersichtlich, gibt es zwei wesentliche Gründe, die zu einer Deaktivierung deines Werbekontos führen können:
1. Verstoß gegen die Werberichtlinien von Facebook
oder
2. Markierung des Werbekontos aufgrund ungewöhnlicher Aktivitäten
Was heißt das?
Du hast offenbar Anzeigen zur Prüfung eingereicht, die nicht mit den Richtlinien für Facebook-Werbung konform sind. Oder dein Konto ist durch auffällige oder unzulässige Aktivitäten wie z.B. das Einreichen von Anzeigen aus mehreren Ländern aufgefallen und wurde deswegen markiert.
Es gibt zahlreiche Verstöße gegen die Facebook Anzeigenrichtlinien oder Nutzungsbedingungen, die eine Sperrung deines Facebook Werbekontos auslösen können. Hierzu gehören
1. alle Anzeigen, bei denen es um Webseiten für Singles geht (Dating, Partnersuche)
2. Anzeigen, die Affiliate-Marketing-Programme bewerben oder Werbemöglichkeiten von Drittanbietern beinhalten
3. das Bewerben von Investment-Webseiten oder Seiten rund ums Thema „Online Geld verdienen“
4. Anzeigen, die verbotene Waren bewerben (Tabak, Drogen, Spyware, gefälschte Dokumente, Sprengstoff etc.) oder verbotene Inhalte haben
5. Anzeigen mit diskriminierenden Inhalten gegenüber bestimmten Personengruppen aufgrund ihrer nationalen Herkunft oder ethnischen Zugehörigkeit, ihres Alters oder Geschlechts, ihrer Behinderung oder Religion etc.
Es gibt eine Liste in den Werberichtlinien von Facebook, die aufzeigt, welche Anzeigen-Inhalte tabu sind. Lies sie dir gut durch, um eine Sperrung aufgrund eines Verstoßes gegen diese Werberichtlinien zu verhindern, aber auch, um im Fall der Fälle zu wissen, wieso es zur Deaktivierung gekommen ist.
Ungewöhnliche Aktivitäten können ebenfalls ein Grund für die Markierung und Sperrung deines Facebook-Werbekontos sein.
Nachstehende Aktionen sind tabu:
• Bewerben von Webseiten mit weitergeleiteter URL
• Anzeigenschaltung unmittelbar nach Werbekonto-Eröffnung
• Einlösen eines unzulässigen Gutscheins
• Anzeigenschaltungen für eine einzelne Webseite innerhalb kürzester Zeit unter Verwendung mehrerer separater Werbekonten
• Ablehnung zahlreicher Anzeige für mehrere Kampagnen
• Anzeigenschaltungen an Standorten, die du in der Regel nicht für Facebook nutzt
• Verwendung einer Zahlungsquelle (Kreditkarte, Konto), die zuvor mit einem mittlerweile deaktivierten Facebook-Werbekonto verknüpft war
• zu viele erste Kampagnen für neue Werbekonten kurz nach Kontoeröffnung
• Werbebudget steigt sprunghaft an (z. B. von 50 €/Tag auf 1.500 €/Tag)
• Wechsel der Zahlungsquelle
• Persönliche Angaben zur Kreditkarte stimmen nicht mit denen der Rechnungsinformationen überein, die du an Facebook übermittelt hast
• Guthaben auf dem Kreditkartenkonto ist nicht ausreichend
• Rückbuchungen von Kreditkarte, PayPal- oder Bankkonto
• Berücksichtigung langsam ladender URLs oder solche mit Ausgabe der Fehlermeldung 404
• …
Dies ist nur ein Auszug aus der Liste möglicher Fehler. Informiere dich bitte regelmäßig bezüglich der Aktualität, da Facebook seine Werberichtlinien so häufig ändert wie den Algorithmus.
Es ist immer wieder zu beobachten, dass Facebook vermehrt Werbekonten deaktiviert. Umso wichtiger ist es, eine Sperre für dein eigenes Werbekonto zu vermeiden. Ist es doch passiert, solltest du dich umgehend an Facebook wenden, damit dein Konto wieder hergestellt werden kann.
Vorab eine wichtige Information, die du kennen solltest: Die Kontrolle der Werbekonten wird im Endeffekt von den Usern durchgeführt. Sie bestimmen, ob (deine) Anzeigen geschaltet werden oder nicht. Deshalb spielt es zunächst nur eine untergeordnete Rolle, inwieweit Anzeigen werberichtlinienkonform sind.
Facebook reagiert in der Regel erst, wenn festgestellt wird, dass deine Anzeigen zu viel negatives Feedback erhalten, häufig gemeldet oder ausgeblendet werden. Erst dann startet Facebook im Hintergrund mit der Auswertung deines Kontos. Selbst wenn du nicht gegen die Werberichtlinien verstoßen hast, kann es am Ende wegen der zuvor genannten Gründen trotzdem zu einer Deaktivierung kommen.
Lege Einspruch ein
Damit dein Facebook-Werbekonto möglichst schnell wieder freigeschaltet wird, solltest du gegen die Deaktivierung Einspruch einlegen.
Den Einspruch legst du direkt über den Business Help Manager ein. Hier kannst du den Sachverhalt schildern und um Wiederherstellung deines Werbekontos bitten. Liegen keine schwerwiegenden Gründe oder Verstöße vor, wird die Sperrung sicherlich zeitnah aufgehoben.
Mein Tipp: In der Kommunikation mit dem Facebook-Support niemals argumentieren, sondern Reue zeigen und Fehler eingestehen! Diskussionen und Streitigkeiten führen nicht zum Ziel, sondern erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass dein Facebook-Werbekonto NICHT reaktiviert wird!
Ist dein Werbekonto reaktiviert worden, solltest du eine erneute Sperrung unbedingt vermeiden. Das gelingt, wenn du nachfolgende Tipps beherzigst:
• Befolge immer die Werberichtlinien von Facebook
• Generiere hauptsächlich positive Bewertungen
• Skaliere das Budget deiner Werbekampagnen nur langsam nach oben (max. in 15 – 20 %-Schritten täglich)
• Erstelle mehrere Werbekonten
• Lösche sofort nicht genehmigte Werbeanzeigen!
Eine Sperrung lässt sich in der Regel vermeiden, wenn du weißt, was du tun oder lassen musst. Eine Sperre ist für jedes Unternehmen unangenehm, der Versuch der Konto-Reaktivierung oft schwierig und manchmal sogar unmöglich.
Unter Punkt 2 habe ich bereits stichwortartig aufgelistet, was du tun kannst, um eine (erneute) Sperre deines Facebook-Werbekontos zu verhindern. Nachfolgend gehe ich auf einige dieser Punkte ausführlicher ein.
Bleibe bei einer IP-Adresse
Der Anmeldevorgang deines Business Manager Kontos wird von Facebook genau verfolgt. Eine Konto-Anmeldung aus mehreren Ländern und infolgedessen mit verschiedenen IP-Adressen löst eine Markierung deines Kontos mit roter Flagge aus. Das dient eigentlich zum Schutz deines Kontos, da Facebook durch diese Aktivitäten auf eine potenzielle Bedrohung mit betrügerischer Absicht aufmerksam gemacht wird. Ungünstig, wenn du dich so zu deinem größten Feind machst.
Generiere viele positive Bewertungen
Zu viele negative Bewertungen erhöhen das Risiko der Deaktivierung. Negative Bewertungen ergeben sich, wenn ein Nutzer deine Anzeige entweder meldet oder versteckt/ausblendet. Die häufigsten Gründe für eine Meldung sind:
• Es laufen zu viele Anzeigen über dieses Konto
• Es fehlen Inhalte
• Der Inhalt der Anzeigen ist anstößig oder störend
• Die Anzeige wurde vom Nutzer bereits gesehen
• Der Nutzer hat kein Interesse
Wie bereits angesprochen verwendet Facebook für die Bewertung deiner Anzeigen die Rückmeldungen der User. Um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden, solltest du auf zu viel negatives Feedback reagieren. Hierbei hilft ein Check deiner Optin-/Ziel-Seiten. Stelle auch hierbei sicher, nicht gegen die Facebook-Richtlinien zu verstoßen.
Bringt die Überarbeitung der Anzeige keine Verbesserung, empfiehlt es sich, die Kampagne zu löschen und durch eine komplett neue Anzeige zu ersetzen.
Etat der Werbekampagnen langsam erhöhen (maximal 15 – 20 % pro Tag)
Hast du erst kürzlich ein neues Werbekonto eröffnet, über das du sofort eine Kampagne mit einem täglichen Budget von 1.000 Dollar startest, wird die rote Flagge nicht lange auf sich warten lassen.
Nach Kontoeröffnung solltest du die oberste Priorität auf die Genehmigung und Veröffentlichung deiner Kampagnen legen. Mit dieser Basis lässt sich dann arbeiten und darauf aufbauen.
Folge den Facebook-Richtlinien von Anfang an, um Vertrauen zu Facebook aufzubauen. Schalte Werbeanzeigen, die sich leicht überprüfen lassen, also z. B. „Like“-Kampagnen für die Fanpage, über die du werben möchtest. Stuft Facebook deine Seite als „sicher“ ein, kannst du mit der Schaltung von Kampagnen für eine Opt-in-Seite beginnen und die Werbeausgaben erhöhen.
Tipp: Facebook nimmt die Überwachung neuer Konten sehr ernst. Dem Unternehmen ist bekannt, dass Unternehmen nach einer Sperrung eines Kontos neue Accounts eröffnen. Deshalb werden grundsätzlich alle Neukonten von Facebook überprüft.
Mehrere Werbekonten erstellen
Möchtest du Kampagnen starten, die du als riskant einstufst, sind mehrere Werbekonten von Vorteil. Maximal fünf Unterkonten kannst du auf der Business Manager Plattform für dein Werbekonto einrichten. Wird eines davon deaktiviert, hast du für die Kampagnen der anderen Werbekonten keine Auswirkungen zu befürchten.
=> Vorgehensweise
Willst du mehrere Anzeigenkonten anlegen, wähle im Business Manager „Werbekonten“ aus. Erstelle nun entweder ein neues Konto oder nimmt ein bestehendes unter Verwendung der zugehörigen ID- Nummer in Anspruch.
ACHTUNG: Die Deaktivierung eines Werbekontos ist nicht gleichbedeutend mit einer Löschung aus dem Business Manager. Auch deaktivierte Konten finden Anrechnung auf das Kontolimit.
Ungenehmigte Werbeanzeigen umgehend löschen
Nur die Beibehaltung genehmigter und erfolgreicher Werbekampagnen ist sinnvoll. Lösche ungenehmigte Anzeigen sofort und verzichte auf eine Überarbeitung. Erstelle stattdessen eine völlig neue Anzeige. Außerdem ist es ratsam, ältere Kampagnen, die schon längere Zeit nicht mehr zum Einsatz kamen, ebenfalls zu löschen.
Ziel: Halte dein Werbekonto sauber und befreie dich von selbst produziertem „Werbemüll“. Wenn du diese Tipps befolgst, wird dein Konto trotz Markierung der anschließenden manuellen Überprüfung standhalten.
Aktuelle Facebook-Werberichtlinien kennen und einhalten
Richtlinien können sich ändern. Lies sie dir daher in regelmäßigen Abständen durch, damit du immer up-to-date bist. Und stelle auch sicher, dass du alle Neuregelungen oder Ergänzungen verstanden hast. Oftmals werden Konten gesperrt, weil der Inhaber aufgrund von Unkenntnis gegen neue oder
geänderte Richtlinien verstoßen hat.
Richtlinienverstöße erhöhen das Risiko, eine Sperre deines Facebook Werbekontos zu kassieren. Die Liste derartiger Verstöße ist lang. Deshalb solltest du folgende Fehler unbedingt vermeiden:
• Schaltung von Anzeigen für verschreibungspflichtige Medikamente
• Beim Bewerben von Abonnementservices fehlt der Disclaimer (z. B. „Abo erforderlich“)
• unangemessene Bildnutzung: Nur maximal 20 Prozent Text pro Bild sind erlaubt
• Anzeige wirbt mit politischen, sexuellen oder anderen kritischen Themen
• Die Werbeanzeige enthält QR-Codes
• Die Anzeige bewirbt Möglichkeiten des Geldverdienens (z.B. „So verdienst du X€ in nur Y Tagen“ etc.)
• Zielseiten bzw. Webseiten-URLs lassen sich nicht über alle Browser erreichen
• Zielseite löst Pop-ups aus
• Anzeige enthält Fehlinformationen, Sensationslust, Clickbaiting (Klickköder)
Die kompletten Richtlinien können in den Facebook Nutzungsbedingungen nachgelesen werden. Nimm dir regelmäßig Zeit dafür sie zu lesen, damit dein Konto keinen Schaden nimmt.
Bedenke bei all deinen Werbeaktivitäten, dass jeder Richtlinienverstoß Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit deines Accounts hat. Je nach Schwere kann der Verstoß sogar mit einer Sperrung deines Werbe-Accounts geahndet werden. Eine Reaktivierung kann mitunter schwierig sein, manchmal ist sie auch unmöglich.
Deshalb ist es wichtig, sämtliche Richtlinien inkl. Änderungen und Updates, die im Zusammenhang mit einem Werbekonto bei Facebook stehen, zu kennen und verstanden zu haben. Nur wenn du in Sachen Werbe- und Nutzungsrichtlinien stets up-to-date bist, wird es dir gelingen, das Risiko einer
Markierung oder gar Deaktivierung deines Facebook Werbekontos minimal zu halten.
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